Kamera und Objektive für die Galapagosinseln

Galapagos Fotoausrüstung: Kamera, Objektive und Fotoausrüstung für die Galapagos-Inseln

Für mich als Naturliebhaber und ambitionierten Tierfotografen sind die Galapagos-Inseln mit nur wenigen Orten auf der Welt vergleichbar, wenn es darum geht, viele Tiere ganz nah vor die Kamera zu bekommen. Für mich spielt dieser Archipel definitiv in einer Liga mit der Serengeti in Tansania und der Peninsula Valdes in Argentinien. Der Nationalpark Galapagos gehört seit 1978 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Das Meeresschutzgebiet um die Inseln wurde 2022 auf 198.000 km² erweitert.

Der Galapagos-Archipel liegt rund 1000 Kilometer westlich des ecuadorianischen Festlandes und gehört seit 1832 zu Ecuador. Als Fotograf oder Besucher kann man im Prinzip nur mit dem Flugzeug von Quito oder Guayaquil aus dorthin gelangen. Wie das am besten funktioniert und was es kostet, kann man hier bei Galapagos für Traveller und Backpacker nachlesen. 

Im folgenden Blogbeitrag geht es um das Thema Reise- und Naturfotografie (“Wildlife Photography“) auf den Galapagosinseln, welche Kameras und Objektive sich dafür eignen und auf welche fotografischen Situationen man sich einstellen sollte. Ganz am Ende des Blogposts habe ich meine eigene exemplarische Fotoausrüstung dokumentiert, ohne den dogmatischen Anspruch auf Perfektion – ich verfolge mittlerweile den Ansatz, die Foto-Ausrüstung so klein und schlank wie möglich zu haben, mit hoher professioneller bzw. technischer Qualität.

Im folgenden Beitrag verlinke ich einige der Fototipps direkt zu Amazon, mittels sogenannter Affiliatelinks. Ich bekomme für den Blog eine kleine Provision, für dich als Benutzer wird es deswegen aber nicht teurer!

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Fotografieren Galapagosinseln: Klima, Wetter, äußere Bedingungen, Licht

Ein Wort zu den äußeren Bedingungen der Gegend. Obwohl der Archipel ziemlich exakt auf dem Äquator liegt, ist es durch den kühlenden Humboldtstrom nicht so heiß, wie man denken würde. Trotzdem ist die Sonne sehr stark. Es ist weder staubig noch sehr regnerisch, anders als auf einer afrikanischen Safari wird man kaum von einem Fahrzeug aus fotografieren.

Grundsätzlich muss man sich auf drei fotografische Situationen einstellen: Man fotografiert von einem Boot oder einer Yacht aus. Man geht zu Fuß und fotografiert die Tiere an Land und am Strand. Man taucht oder schnorchelt und fotografiert im oder unter Wasser. 

Da ich leider nicht tauche, richtet sich dieser Text an alle Tierfotografen, die nicht tauchen. Bei allen beschriebenen Situationen gehe ich davon aus, dass sie tagsüber stattfinden und viel Licht vorhanden ist. Es ist wichtig, dies vorher zu definieren, denn wer explizit nachts und in der Dämmerung fotografieren möchte, muss dies bei den Objektiven berücksichtigen. 

Ich gehe davon aus, dass man eher sehr gutes Fotolicht hat, eher wolkenlosen Himmel mit stark reflektierender Meeresoberfläche und sehr helle, weil weißsandige Strände. Man wird also eher einen niedrigen ISO-Wert an der Kamera einstellen und keine besonders lichtstarken Objektive benötigen.

Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln
Santa Cruz Riesenschildkröte: Kann man zu Fuß gehend super fotografieren.

Wie nah kommen die Tiere?

Kurz: sehr nah. Wer zu Fuß unterwegs ist oder auch schnorchelt, wird sehr, also weniger als 1 Meter, an alle möglichen Spezies von Tieren der Galapagosinseln kommen: Vögel, Reptilien, Meeressäuger, Meeresvögel, Fische. Das bedeutet, dass man nicht unbedingt ein Teleobjektiv ab 300 mm aufwärts für eindrucksvolle Fotos benötigt. 

Wer zu Fuß auf einer der Inseln des Archipels unterwegs ist, wird feststellen, dass viele der Tiere des Archipels keine bis kaum eine Fluchtdistanz kennen – was für Naturfotografen weltweit ziemlich einmalig ist. 

Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln
Die Kurzohreule auf Santa Cruz: Saß auf dem Wanderweg. War einfach zu fotografieren, liegend!

Wie reist man zwischen den Inseln bzw. auf welchen Inseln kann man fotografieren?

Wer die Galapagosinseln individuell bereist, also ohne eine pauschal gebuchte Kreuzfahrt zwischen den Inseln, kann im Prinzip auf vier Inseln übernachten, zwischen diesen per Boot reisen und eigenständig zu Fuß dort Ausflüge organisieren, um dort Tiere und Landschaft zu fotografieren. Es handelt sich um die permanent besiedelten Inseln Santa Cruz mit Baltra, San Cristobal, Floreana und Isabela. Man kann zwischen diesen Inseln per Boot reisen (Schnellboote, sogenannte Lanchas, die Preise für die Tickets sind festgelegt) oder fliegen.

Mehr Info: Die ausführlichen Reisetipps und Insiderhinweise für Santa Cruz findest du in diesem Reiseblog (siehe oben), ebenso hier die Reiseinfo für San Cristobal: Anreise, Unterkunft, Essen, Ausflüge, Kosten, Tiere, schwimmen mit den Seelöwen uvm..

Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln
So sieht eine Fototour per Boot aus: Mit Landgang und Schnorcheln. San Cristobal, Galapagos

Foto-Empfehlung Galapagosinseln: Objektive für die Tierfotografie

Da ich seit Jahren mit Kameras und Objektiven von Canon arbeite, nehme ich diese als Beispiele. Nikon und Sony, Panasonic und Olympus als auch Tamron haben die entsprechenden Objektive in ihrem Sortiment.

Ganz grundsätzlich empfehle ich ein Immerdraufobjektiv, bei Canon wäre es mit dem EF 24-105 mm oder für die spiegellosen Digitalkameras das entsprechende RF 24-105 mm tatsächlich ein Zoom-Objektiv.

Um die beeindruckende Landschaft des Galapagos Archipels entsprechend ablichten zu können, braucht man ein Weitwinkelobjektiv für die Landschaftsfotografie, bei Canon also z.B. das RF 14-35 mm. 

Klassischerweise empfehle ich für eine afrikanische Safari immer mindestens ein 400 mm Zoom- oder Zoomobjektiv. Da die Tiere der Galapagosinseln aber tatsächlich sehr nah kommen, benötigt man ein langes Zoom nicht unbedingt – und ein 200er oder 300er Objektiv sind absolut ok. Canon hat mittlerweile mit seiner RF Serie ein 100 – 500mm Objektiv im Sortiment, das finde ich gar nicht schlecht. Mit dem preisgünstigen 75 – 300mm EF-Objektiv hat Canon ein schönes bezahlbares Objektiv für Einsteiger im Angebot, welche für einen Galapagostrip durchaus sinnvoll sind.

Makroobjektiv: Wer ein Faible für die Makrofotografie hat, sollte ein entsprechendes Objektiv mit sich führen, bei Canon wäre dies das RF-100 F 2.8. Gibt es auch mit EF-Bajonett. Landschaft und kleine Tiere, Insekten, Pflanzen des Archipels geben ausreichend spannendes fotografisches Material her.

Kicker Rock San Cristobal: Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln
Vom Boot aus mit dem Weitwinkel-Objektiv: Kicker Rock vor San Cristobal. Toller Tauch- und Schnorchelspot.

Welche Kamera für Galapagos?

Dieser Tip bzw. die für diesen Reiseblog typische Empfehlung für eine Kamera für die Wildlife-Fotografie ist immer: Es sollte eine Vollformat-Kamera sein. Mittlerweile eher spiegellos, weil diese Kameras leichter sind als die schweren Spiegelreflexkameras. 

Diese spiegellosen Vollformatkameras werden von Canon (EOS R5, R3, R8, R und die RP), Nikon (Z5, Z6II, Z7, als auch Sony (Alpha 7 Serie) angeboten. Diese sind kleiner und leichter als z.B. die großen und schweren Profikameras wie die Canon EOS 5D MK IV.

Mit anderen Worten: Der Sensor der Kamera sollte ein Vollformatsensor sein, kein APS-C, auch keine Bridgekamera. Es geht in der Natur- oder Wildlife-Fotografie ganz stark um die Qualität der Abbildungen, und dafür braucht man meiner Meinung nach einen Vollformatsensor, ohne Kompromisse. 

Die Kamera sollte zudem in der Lage sein, im RAW Format zu fotografieren, damit man die Fotos in der Nachbearbeitung noch optimieren und anpassen kann. Folgend zwei Empfehlungen, nämlich die Canon EOS R und RP, sowie das eingangs erwähnte Immerdrauf-Objektiv.

Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln: Isabela
Seelöwen auf Isabela, bei schwieriger Licht- und Geländesituation.

Generelle Prinzipien für eine Outdoor – Kameraausrüstung

So einige grundsätzliche Anforderungen an das Kameraequipment für Natur- und Wildlife-Fotografen sind: 

Leicht und mobil. So wenig wie möglich einpacken und transportieren. Moderne Kameras sind meistens wesentlich leichter, kompakter und robuster als ältere Vorgängermodelle. Insbesondere spiegellose Digitalkameras wie Canons EOS RP Serie oder die Nikon Z6 bzw. die Sony Alpha 7 III sind leistungsstark und dabei klein und leicht.

Robust und stabil: Schlagfest, Staub- und Spritzwassergeschützt sollten Kameras und Objektive sein. Das Terrain der Galapagosinseln ist eher ruppig und staubig, trocken, felsig, oder Strand. Wenn hier Kamera oder Objektiv hinfallen hilft es, wenn diese robust sind. 

Hohe Performanz an Bildqualität unter erschwerten Bedingungen und eingeschränkter Infrastruktur. Ich möchte nicht darüber nachdenken, ob es zu feucht oder kalt oder zu heiß für meine Kamera und Objektive ist (ob auf Safari oder am Kraterrand von Santa Cruz) und ob dies Auswirkungen auf ihre Funktionstüchtigkeit hat. Die Qualität des Equipments muss immer so gut wie möglich sein, und dies kompromisslos. Wenn man über technische Kompromisse nachdenken oder sie eingehen muss, kostet dies immer Qualität.

Alles aus einem Guss: Die Fotoausrüstung sollte so viel wie möglich kompatibel und in sich homogen sein. Jegliche Adapter zwischen Kamera und Objektiven sind potenzielle Quellen für Übermittlungsfehler und kosten Abbildungsqualität.

Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln: Isabela-Krabbe
Krabbe auf Vulkangestein: Diese Krabben sind überall, aber schwer zu fotografieren, sie laufen weg und sind schnell!

Welche Tiere kann man auf welcher Insel fotografieren?

Die folgende kurze Aufzählung beruht auf eigener Beobachtung bzw. Recherche – im Prinzip kann man mehr oder weniger auf allen 13 Inseln des Archipels die typischen Tiere der Gegend antreffen. Es gibt allerdings Schwerpunkte, und z.B. keine Pinguine auf Santa  Cruz, und nur eine einzige Insel beherbergt die endemischen Galapagosalbatrosse. Die folgenden Inseln kann man auch individuell, also ohne pauschale Gruppenreise oder Kreuzfahrt, besuchen

Santa Cruz: Riesenschildkröten, Seelöwen, Meeresechsen, Vögel aller Art

San Cristobal: Seelöwen, Tölpel, Krabben, Meeresechsen, Buckelwale, Meeresschildkröten, Haie

Isabela: Pinguine, Seelöwen, Meeresechsen

Española: Galapagos-Albatrosse, Blaufußtölpel.

Die kleineren und abgelegenen Inseln wie Wolf, Darwin oder Tortuga können, wenn überhaupt, nur im Rahmen einer Kreuzfahrt besucht werden. 

Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln: Isabela Meerechse
Der Galapagos-Klassiker: Die Meerechse. Man braucht Geduld und eine gute Komposition für diese Tiere. Und die Kamera auf Augenhöhe.

Was braucht man noch an Zubehör?

Folgend noch eine Liste an Zubehör für Foto- und Kamera – Ausrüstung für die Galapagosinseln

Adapter für (Schuko)-Stecker: In Südamerika passen die europäischen Stecker oft nicht an die in diesem Teil der Welt angebotenen Steckdosen, ob in Hotels oder unterwegs auf Booten bzw. in Unterkünften. Hier deckt ein Welt – Adapter meist alle Fälle ab.

Ladekabel, Batterieladegeräte: Kabel jeglicher Art und Batterieladegeräte sollte man immer redundant dabei haben, also in doppelter Ausführung. Falls mal eins kaputt geht, hat man noch Ersatz. Macht euch vorher schlau, welche Kabel und Adapter ihr benötigt, um im Boot z.B. Kamerabatterien unterwegs laden zu können. 

Es ist sinnvoll, so viele Batterien wie notwendig mitzubringen, und wenn möglich, sollte man bei mehreren Kameras darauf achten, dass diese nicht unterschiedliche Batterien nutzen, sondern die gleichen Batteriemodelle für alle deine Kameras nutzbar sind.

Dreifachstecker bzw. Steckerleiste: Wenn man nur ein Ladegerät für mehrere Endgeräte wie Batterien oder Notebook hat, sollte man versuchen, per Steckerleiste mehrere Geräte gleichzeitig aufzuladen. Irgendwie gibts ja in Südamerika immer zu wenig Steckdosen!

Mobile Speichergeräte: Eine externe SSD Festplatte oder ein kleines Notebook mit großer Festplatte machen Sinn. Wahlweise sind auch einfache mobile Festplatten für die Speicherung der Fotodateien gut. Man sollte seine Dateien mindestens doppelt absichern! Das heißt nicht nur auf dem Notebook, sondern auch einer mobilen Festplatte. Diese gibt es mittlerweile auch für mehr als 1 TB mit USB 3 Steckplätzen zur Datenübertragung und sie sind bezahlbar. Ich nutze Seagate und kann diese wirklich empfehlen. Sehr robust und verlässlich, schönes Design. Gibt es für Mac und Windows.

Licht und Lampen: Da kann man gar nicht gut genug ausgerüstet sein. Also, eine Zeltlampe sollte man besitzen, eine sehr starke Stirnlampe, sowie eine wirklich gute Taschenlampe. Und genug Batterien mitnehmen! Bei den Lampen verlasse ich mich sehr gerne auf die robusten und leichten Exemplare von Black Diamond.

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Kleines, leichtes Stativ – ich gebe es zu, ich bin da ein  Stativmuffel. Und benutze ein klitzekleines, aber robustes Manfrotto Stativ, das Pixi. Das kann tatsächlich eine spiegellose Canon EOS halten, ist wirklich leicht und robust. Ich nutze das auch für Mikrofone, Licht oder einen kleinen Monitor.

Empfehlung: Outdoor-tauglicher Kameragurt von z.B. Crumpler. Ist besser als der Standard-Kameragurt von Canon.

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Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln
Minimale Ausrüstung für Wildlife-Fotografie

Blick in die Fototasche: Das ist meine Galapagos-Fotoausrüstung – Kamera und Objektive

Hier ist meine eigene Ausrüstung an Kameras und Objektiven. Es ist eine eher kleine bzw. doch sehr minimalisierte Ausrüstung, aber an der Qualität wird nicht gespart! Hier beispielhaft mein Fotoequipment, welches ich erst in letzter Zeit deutlich reduziert habe:

Kamera: Canon EOS RP mit Adapter für EF Objektive.

Action Kamera: GoPro Hero 10 (Kaufempfehlung: GoPro Shop bei Amazon). Diese Kamera ist natürlich eher weniger für die Naturfotografie zu gebrauchen, ich filme damit die Anreise, Moderationen, Erklärungen in die Kamera, Personen, sowie innerhalb von Räumen, in Flugzeugen, auf Booten. Die GoPro 10 kann, was die Bildqualität angeht, 4k und HD, und hat einen, wie ich finde, tollen Look, was ihre Fotos oder Videos angeht.

Canon Objektive der L-Serie:

Canon EF 100-400 L IS (Langes Zoomobjektiv für Safari, Wildlife, Tierfotografie, inzwischen gibt es ein noch besseres neues Modell. 400mm sollte es aber für eine Safari schon sein, 300mm ist für mich das sinnvolle Minimum an Brennweite).

EF 17-40 1:4 L IS (Weitwinkel für Landschaftsaufnahmen)

EF 24 – 105 1:4 L IS (Reiseobjektiv oder Immerdrauf)

Canon Extender EX 2x III (Damit kann man ein 300er Objektiv auf schöne 600mm strecken, oder ein 400er auf 800).

Stativ und Stativkopf: Manfrotto

Kameratasche/Rucksack: Burton Camera Bag

Kameragurt: Crumpler Singapore Sling

Speicherkarten: Sandisk (hier bei Amazon kaufen)

Tierfotografie und Fotoausrüstung Galapagosinseln
Panierter Seelöwe, San Cristobal

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Abenteuer im Regenwald gefällig?

Nur ein Beispiel, was man in Südamerika, in eher abgelegenen Gegenden, so alles erleben kann. Sieh hier mein Video von den Kaieteur-Wasserfällen in Guyana.

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