Reiseblog Panama: Auf zur Isla Taboga!

Reiseblog  Panama – Reise zur Isla Taboga

Panama City ist eine lebhafte Millionenstadt,  sehr viel südamerikanischer als gedacht und sehr viel weniger ehemalige US-Konklave als befürchtet. Viele Menschen in Panama sprechen gar kein Englisch – Spanisch hilft wirklich enorm. Was kann man denn in Panama City den ganzen Tag machen? Sehr viel:

den Panama-Kanal besuchen an den Miraflores Schleusen

Die Altstadt Casco Viejo besuchen und lange im Café sitzen

Eine Tour zum Regenwald am Panama-Kanal machen

Den zauberhaften Stadtdschungel von Panama besuchen

oder: Per Fähre zur Isla Taboga in der Bucht von Panama fahren. Geht als Tagesausflug, man kann aber auch ein paar Tage dort bleiben. Taboga gehört nicht zu den bekannteren Perleninseln, Islas de las Perlas mit den bekannteren Inseln Isla del Rey und Isla de San José, und liegt ca. 20 km vom Festland entfernt.

Panama Reiseblog Taboga
So geht schöne Bucht: Panama Reiseblog La Isla Taboga

Von Panama City zur Isla Taboga

Nach Besuch des fabelhaften Panamakanals, der Altstadt CascoViejo sowie dem zauberhaften Dschungelpark Parque Nacional Metropolitano geht es für uns weiter – mit der Fähre!

Was wäre eine planetenreiter.de Reiseblog Reise eigentlich ohne eine Schiffsüberfahrt? Nur das halbe Vergnügen. Ich bin nun mal der Sohn eines Matrosen, was will ich machen?

Unser Senor Luis (wir waren immer mit Luis und seinem Taxi unterwegs, wir haben ihn am Hotel kennengelernt) fährt uns zur Calypso Fähre am Balboa Pier. Für die jüngeren unter uns: Es geht nicht um Rocky Balboa. Vasco Nunez de Balboa war ein spanischer Conquistador und der erste  Europäer, der den Pazifik mit eigenen Augen sah (1513!), und weil der Pazifik in der Bucht von Panama im Süden liegt, erhielt er den Namen Mar del sur. Und ganz viele Orte und Dinge im heutigen Panama den Namen Balboa: So das lokale Geld, aber natürlich auch das leckere nationale Bier.

Die Calypso fährt täglich die einstündige Fahrt nach Taboga, pro Person kostet die Überfahrt 7 US Dollar. Taboga liegt ca. 20km vor der Küste und inmitten der wartenden Schiffe vor der Einfahrt in den Panamakanal. Für die Seefahrtsfreunde unter uns: Die Schiffe liegen auf Reede.

Beinahe hätten wir übrigens die Fähre  verpasst, wegen eines denkwürdigen Staus in ganz Panama Stadt – die Brücke über den Panama Kanal (Ponte de las Americas) war gesperrt. Aber Senor Luis war ohnehin der Meinung, sehr zeitig loszufahren macht morgens Sinn, und fand zudem noch einige Abkürzungen, so dass wir gerade rechtzeitig zur Abfahrt der Fähre am Pier ankamen.

Mit uns schipperten Bauarbeiter mit ihrer Schubkarre, grauhaarige amerikanische Senioren mit Riesenkoffern, ein Österreicher in grüner Hose, ein paar Einheimische, panamaisch entspannt, unter blauem Himmel, gen Taboga. Und langsam taucht das kleine Eiland am Horizont auf, bunte Häuser entlang einer verträumten Bucht.

  • Fähre nach Taboga: Ab dem Balboa Pier.
Fähre nach Taboga, Panama
Auf der Fähre Calypso nach Taboga, Panama

Auf der Isla Taboga, Bucht von Panama.

Sind das nicht immer die grossartigsten Reisen überhaupt, wenn man am Ziel zu Fuß vom Schiffspier ins Hotel läuft?

Das Hotel Vereda Tropical ist momentan das einzige Hotel auf Taboga. Im neuen Taboga Palace direkt am Pier wurde noch gearbeitet. Im einzigen Backpacker Hostel (dem Cerrito Tropical) am oberen Ende des Hügels schaute ich vorbei, es ist wunderbar gelegen und hat sicherlich einen tollen Panoramablick von seiner Terrasse. Aber den hat das Vereda Tropical auch, und es ist obendrein ganz wunderbar eingerichtet mit schönen Schiffahrtsutensilien, die Zimmer vielleicht etwas klein.

Dafür ein wirklich schönes Restaurant, in welchem es Frühstück, Mittagessen und Abendessen gibt, mit genug Optionen für Vegetarier übrigens. Und das Essen ist wirklich sehr gut. Noch besser allerdings sind die Fruchtsäfte – das gilt für Panama als auch für Costa Rica. Unter verschiedenen Namen (Hugo de Frutas, Batida de fruta, hugo natural) werden Säfte aus Melone, Papaya, Ananas, Stachelmelone und anderen Köstlichkeiten mit gecrashtem Eis vermischt – sehr delikat!

Da diese Säfte immer frisch zubereitet werden, ändert sich das Angebot täglich, je nachdem, welche Früchte verfügbar sind. Ananas (pinja) gibt es eigentlich immer, Stachelmelone aber selten. Aber sie ist sensationell lecker als Saft!

  • Fakten zur Insel Taboga: Sie ist ungefähr 12 km² groß, mit ca. 700 permanenten Einwohnern. Eine Hälfte des Eilandes gehört den Vögeln und ihrem Schutzgebiet Refugio de Vida Silvestre Islas Taboga y Urabá. Der erste Europäer auf Taboga war der Conquistador Vasco Nunez de Balboa. Das muss so um 1513 gewesen sein!
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So ist recht: Strandstimmung auf der Insel Taboga, Panama

Taboga, Panama: Die Kunst des Nichtstuns auf Reisen

Die Liste der Aktivitäten welche auf Taboga angeboten werden, ist kurz: Am Strand liegen. Mehr ist hier nicht zu tun. Der beste Strand auf Taboga ist, wenn man mit dem Schiff ankommt, am rechten Ende der kleinen Bucht rechts von der Mole, und heißt Playa Restinga. Zu erkennen an den Sonnenschirmen und den Liegen, welche hier vermietet werden. Für je 5 US Dollar pro Tag. Panama ist nicht wirklich preiswert!

Am Wochenende übrigens soll es voll werden am Strand von Taboga. Mag sein, wir waren unter der Woche dort und z.B. im Hotel die einzigen Gäste.

Taboga ist mehr für Abenteurer und passionierte Nichtstuer, es ist kein blankgeputztes touristisches Ziel mit Aktivitätenprogramm und großer Auswahl an Restaurants oder gar Kneipen. Es gibt eine Handvoll Fischrestaurants im Dorf, einen kleinen Supermarkt, zwei Kioske, eine Telefonzelle, das Büro der Fährgesellschaft, die Station der panamaischen Marine und eine Kirche.

Angeblich die zweitälteste Kirche der westlichen Hemisphäre, aber wer weiß das schon genau.

Jedenfalls ist jetzt ein Basketballfeld auf dem Platz vor der Kirche. Taboga hat einen Bootssteg, und einen kleinen Strand. Sogar ein Internetcafé. Und viel Zeit.

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Am Strand. Taboga, Panama

Wo einst Pizarro sich langweilte bevor er Peru eroberte

Und genau deshalb wollte ich nach Taboga. Panama off the Beaten track sozusagen. Wollte dort hin, fernab allen Trubels. Zum Nichtstun. Baden. Chillen. Fruchtsaft trinken. Vögel beobachten. Den Wellen der Bucht von Panama beim Plätschern lauschen.

Wunderbare Tage in teils atemstockender Hitze. Abends auf der Terrasse des Hotels sitzen, mit dem Blick über den Stillen Ozean und die Bucht von Panama, die vor dem Panama Kanal auf Reede ankernden Schiffslichter im Dunkel der tropischen Nacht.

Den kalten nationalen Drink Panamas, einen seco herreriana vor und einen wunderbaren Tag hinter uns. Es ist manchmal im Leben wie in der Kreditkartenwerbung. Priceless!

Im Dorf auf Taboga gibt es zwei historisch bedeutende Häuser zu bewundern – einmal das von Francisco Pizarro. Der ist nicht verwandt mit dem Fußballer gleichen Namens, aber der Eroberer von Peru.

Auf Taboga wurde es ihm in den 1530er Jahren wohl zu langweilig, bevor er sich entschloss, das Reich der Inka zu zerstören. Sein Haus ist saniert, ein kleines gelbes Eckhaus in der Straße, die Pizarros Namen trägt.

Und der Maler Paul Gauguin weilte ebenso für kurze Zeit in Panama, als die Franzosen sich nämlich erfolglos am Bau des Kanals versuchten. Von Taboga zog Gauguin weiter in die Südsee, wo er auch verstarb. Sein Haus auf Taboga ist nur eine Ruine, wovon es übrigens im Dorf so einige gibt.

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Leider sind die Spuren der wartenden Schiffe vor Taboga im Meer teilweise deutlich sichtbar, und fast jede Flut hinterlässt ein Sammelsurium an Plastik am Strand – das Meer ist leider zur Müllhalde verkommen, und wir müssen dringend etwas dagegen tun. Nicht nur in Panama, überall….

Taboga eignet sich übrigens auch für einen  Tagesausflug ab Panama City – die Calypso fährt vom Balboa Pier morgens ab und nachmittags ab Taboga wieder zurück in die große Stadt.

Von welcher wir einige Tage später direkt in Richtung karibisches Meer aufbrechen würden, denn das war ja das Motto der Panama Costa Rica Reise: Zwei Meere, zwei Länder, zwei Wochen….

Es sind diese Reisetage zwischen den eigentlichen Reisezielen, welche mir immer wahnsinnig viel Spaß machen, und welche mich beim Planen auch die meiste Zeit kosten.

Die Insel Taboga war ein wunderbarer Ort zum Nichtstun – heiß wie die Hölle, mit einer winzigen Brise Wind am Strand.

Und abends mit fantastischer Aussicht über die Bucht von Panama, bei Pizza und kaltem Bier. Aber der Traveller muss weiter!

Und das Ziel heißt: Karibik! Mit einem Zwischenstopp in San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Ist das alles an einem Tag machbar, so die Frage bei der Planung? Klar, es ist.

Also brechen wir morgens von Taboga auf, und gehen vom Hotel zum Bootspier.

Dort fährt um halb zehn Uhr morgens die Fähre Calypso zurück nach Panama Stadt.

Für die 20 km, durch die vor dem Panamakanal auf Reede liegenden Schiffe, braucht die Calypso ungefähr eine Stunde. Die Fahrt ist interessant, so viele Schiffe, die Fähre angenehm leer, das Wetter wechselhaft zwischen Regenschauern und Sonnenflut.

Am Bootssteg des Balboa Piers wartet bereits unser Fahrer, Senor Luis, auf den wir uns während unserer Zeit in Panama ganz wunderbar verlassen konnten. Die Fahrt von der Insel Naos, welche der Altstadt von Panama vorgelagert ist und wo die Fähre an- und ablegt, bis zum internationalen Flughafen in Tocumen, dauert ca. eine Stunde. Wenn man ganz viele verschlungene Pfade und Abkürzungen kennt, so wie unser Luis!

Anreise zum Flughafen Tocumen/Panama

Über den neuen Balboa Causeway, eine Schnellstraße, welche man in die Bucht vor der Altstadt gebaut hat, und wo es ein wenig aussieht wie eine Mischung aus Miami Beach und Havanna, geht es in Richtung Bankenviertel. Einkaufszentren so groß wie Flughäfen stehen neben Luxushotels aller US-amerikanischen Topketten in einem manhattanähnlichen Stadtzentrum voller Hochhäuser– Panama City hat einiges zu bieten!

Dazu passt, das auch der internationale Flughafen von Panama (IATA Code PTY) ziemlich Klasse ist – kompakt, effizient, und ganz schön was los. Unbedingt empfehlenswert: Das Restaurant im zweiten Stock der Abflughalle. Hier gibt es viele Klassiker der mittelamerikanischen Küche, auch für Vegetarier (Käsesandwiches! Quesadillas!) sowie ganz tolle Fruchtsäfte. Ist leider ziemlich teuer, der Flughafen, aber so ist das weltweit. Der offizielle Link zum PTY Airport in Panama ist hier.

In Panama bedient die lokale Fluglinie Copa Airlines offenbar zwischen Bogota und Mexico City jedes Kaff mit einer Landebahn, zudem fliegt Avianca dann noch die Orte an, wo Copa eine Stunde vorher hinflog.

Und mit Avianca fliegen auch wir von PTY nach SJO alias San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Die Flugzeit ist weniger als eine Stunde, da bleibt kaum Zeit für eine Folge Big Bang Theory in Aviancas famosen in-seat entertainment system – in einem Airbus A 320!

Plus Getränke und Snacks, versteht sich, charmant gereicht von den Finalistinnen der letzten Miss-Mittelamerika Wahl.

Bienvenidos a Costa Rica! Ankunft in einem freundlichen Land

Der Flughafen von San José de Costa Rica ist ähnlich modern, sauber, aufgeräumt und lebendig wie der Flughafen von Panama, hat aber das bessere Panorama – denn er ist sehr malerisch zu Fuß eines hohe Berges gelegen.

Zur Abwechslung ist sogar unser Gepäck gleich da, der Zoll sowie die Immigration in Costa Rica freundlich und uns Willkommen heißend: Bienvenidos a Costa Rica! Muchas Gracias! Bis hierher war die Reise einfach, piece of cake, würde der US-Amerikaner sagen.

Das Fortbewegungsmittel unserer Wahl in Costa Rica soll ein Leihfahrzeug sein, deshalb warten wir vor dem Ankunftsgebäude auf den Shuttlebus unserer Mietwagenfirma, welcher uns zur Mietstation bringen soll. Der Shuttlebus ist verständigt, wir warten.

Und in den kurzen zehn  Minuten vor dem Terminalgebäude sprechen uns tatsächlich drei freundliche Menschen, im Abstand weniger Minuten an, ob alles in Ordnung sei, ob wir Hilfe benötigen? Wir sind perplex, denn ohne dass anschliessend die Hand aufgehalten wird, kennen wir solche Hilfsbereitschaft gar nicht. Das kommt davon, wenn man zu oft nach Afrika fährt…

In Costa Rica ist man tatsächlich um unser Wohlbefinden besorgt, und niemand möchte Geld dafür, uns die Richtung zu zeigen, aus der wir den Shuttle Bus erwarten. Wir sind angenehm berührt ob dieser Freundlichkeit, werden ihr aber in Costa Rica immer wieder begegnen. Und erst mit der Übernahme unserer Mietwagens nimmt dieser wunderbare Reisetag mit Schiff – Flugzeug – Auto so richtig an Fahrt auf: Im Verkehrsgewühl von San José lernen wir, wieso man dort besser ein Navi oder eine detailreiche Karte dabei haben sollte. Denn in San José stehen weniger Straßenschilder als in der Kalahari. Dazu mehr im nächsten Teil!

Hotelempfehlung Isla Taboga Panama:

  • Hotel Vereda Tropical auf Taboga
  • Cerrito Tropical Guesthouse auf Taboga
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Sonnenuntergang in der Bucht von Taboga, Panama
dc
Dabei sein
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