Raiatea Französisch-Polynesien: Südsee für Backpacker

Französisch-Polynesien für Traveller und Backpacker: Reisetipps Raiatea und die schönsten Sehenswürdigkeiten

Irgendwie, und das fiel mir erst beim Schreiben dieses Textes auf, folgte die Route unserer Weltreise (Ecuador und Galapagosinseln, die Anden in Peru, Rapa Nui, Tahiti und die Gesellschaftsinseln, Neuseeland, die Ostküste von Australien) in vielen Teilstücken den Reisen einer der großen Entdecker und Vertreter der europäischen Aufklärung. Und ich meine nicht Alexander von Humboldt. Auch nicht Charles Darwin. Sondern James Cook. Und mit ihm, auf der zweiten Reise von Cook in die Südsee, der deutsche Forscher und Botaniker Georg Forster. Beides Helden dieses Reiseblogs.

 

Reiseblog Französisch-Polynesien
Reiseblog Französisch-Polynesien: Reise nach Raiatea, Gesellschaftsinseln

Südsee: Warum nach Raiatea reisen?

Raaitea ist ein Atoll und teilt sich mit der Nachbarinsel Tahaa ein Korallenriff. Die Fläche beträgt nicht mehr als 194 km², die Ausdehnung des Eiland ist ca. 20 x 14km. Hier leben nicht mehr als 12.000 Bewohner.

Diese etwas abgelegene tropische Insel im südlichen Pazifik gehört zu den Gesellschaftsinseln und ist Teil des zu Frankreich gehörenden Überseeterritoriums Französisch-Poylnesien. Wer sich bereits auf Tahiti oder Bora-Bora befindet und Ideen für einen Tagesausflug sucht, dies ist meine Empfehlung. Raiatea ist natürlich darüber hinaus ein wunderbares Ziel auch für ein paar Tage. Und man begibt sich mit einen Ausflug auf diese hübsche und sehr ruhige Insel in das Herz Polynesiens, und auf die Spuren der europäischen Seefahrer und Entdecker des 18. Jahrhunderts,

Denn: Der europäische Entdecker von Raiatea, und um diese Insel im Herzen Polynesiens dreht sich dieser Text ist – 1769 – James Cook.

Nachdem auf seiner ersten Reise die mitgereisten Wissenschaftler  den Venus – Transit in der Matavai Bucht von Tahiti miterleben und aufzeichnen konnten, war Cooks ursprünglicher Auftrag  erfüllt, und der zweite Teil des Trips begann: Die unbekannte Südsee zu erforschen.

Und deshalb segelte Cook von Tahiti aus los, und fuhr in mehreren Tagen nach Raiatea. Schon nach einem halben Tag kommt man heutzutage mit dem Fährschiff nach Raiatea. Mit dem Flieger dauert es noch nicht einmal eine Stunde.

Mehr Südsee in diesem Reiseblog der unnützen Entdeckungen: Auf unserer Reise durch Französisch–Polynesien, von der Osterinsel Rapa Nui kommend und mit dem Ziel Neuseeland, hatten wir Tahiti und Moorea, beide gehören zu den Gesellschaftsinseln bereits besucht.

Immer ein wenig auf den Spuren von James Cook mäandernd, und interessiert am Geiste und der Spiritualität Polynesiens, war es eigentlich klar, dass wir weniger ins Resort nach Bora Bora wollten, als zum einstigen religiösen Zentrum des Archipels, zum Herzen der polynesischen Kultur. Dieses Herz ist die Insel Raiatea.

Verortet zugleich im Herzen des polynesischen Dreiecks, welches von den Eckpunkten Rapa Nui, Hawaii und Neuseeland gebildet wird. Der größte zusammenhängende Kulturraum des Planeten.

Raiatea ist heute bzw. seit Cooks Zeiten eine Insel der Gesellschaftsinseln, und liegt ca. 400 km nordwestlich von Tahiti.

Und wie man diesen Trip nach Raiatea am besten anstellt, welches die Raiatea Sehenswürdigkeiten sind, wo der alte Geist des früheren Polynesiens noch zu finden ist – oder vielleicht auch nicht – lest ihr im folgenden Südsee Reiseblog – Text über unseren Tagesausflug zur Insel Raiatea.

Französisch-Polynesien für Backpacker: Mit Air Tahiti nach Raiatea

Tagesausflug Gesellschaftsinseln Französisch-Polynesien mit Air Tahiti

Raiatea gehört zu den Gesellschaftsinseln und somit zu Französisch – Polynesien, ist aber eher weniger bekannt als z.B. Moorea und Bora Bora.

Es gibt auf Raiatea seit 2017 ein veritables UNESCO Weltkulturerbe, nämlich die Tempelanlagen von Taputapuatea. Diese Tempel und spirituellen Plattformen sowie die umliegende, einst heilige Landschaft ist die hauptsächliche Sehenswürdigkeit der Insel.

Wenn man von Tahiti nach Raiatea möchte, im Rahmen eines Tagesausflugs, bleibt als Verkehrsmittel nur das Flugzeug. Was aber ok ist, denn die formidable lokale Fluggesellschaft Air Tahiti, verbindet die beiden Inseln mehrmals täglich.

Man kann morgens gegen acht hinfliegen, und auch nachmittags sehr easy wieder zurück.

Einige Flüge gehen über Moorea, einige sind direkt. Die Buchung des Fluges bei Air Tahiti geht online völlig problemlos, die Webseite ist ziemlich ok. (Link am Ende des Artikels).

Die Preise pro Ticket liegen meistens so im Bereich von 200 bis 250 Euro pro Person für ein Return Ticket, das ist also nicht wirklich preiswert. Aber was ist schon preiswert in diesem Teil der Welt?

Es ist das reinste Vergnügen, mit Air Tahiti zu fliegen. Und für mich auch eine ganz persönliche Premiere: Mit kurzen Hosen im Flieger! When in Rome, do as the romans do!

Ich dachte, am Flughafen in Papeete ist es morgens voll, weil dann ja quasi auf alle Inseln, welche eine Landepiste haben, Flüge gehen. Aber weit gefehlt.

Mit polynesischer Lässigkeit geht es an den Schalter, es ist so früh am Morgen so gut wie nichts los am internationalen Flughafen von Tahiti. Dafür hat das Frühstücks – Restaurant schon geöffnet, hungrig müssen wir also nicht an Bord.

Sehr pünktlich und super organisiert geht es zum Flieger, einer ATR 72. Der freundlichste und lustigste Security Check der Welt prüft dennoch sorgfältig das Gepäck. Die meisten  Polynesier auf Tahiti sprechen auch gutes Englisch. Man muss also nicht immer die wunderbare französische Sprache verhackstücken!

Air Tahiti unterhält ein riesiges Streckennetz in diesem Teil des Pazifiks und fliegt nicht nur die Gesellschaftsinseln an, sondern auch die sehr entfernt liegenden Toamutus, die Marquesas, die Gambierinseln und die Australinseln, welche alle noch zu Französisch – Polynesien gehören. Und somit auch irgendwie zur EU. Und Air Tahiti fliegt sogar international bis auf die Cook Inseln, einmal die Woche. (Von den Cook Inseln wiederum fliegt man direkt bis Neuseeland, das macht also eine Klasse Route!)

Insgesamt bedient Air Tahiti 47 Inseln im gesamten Archipel des südlichen Pazifiks, im Bordbuch haben sie das Streckennetz im Pazifik über eine Karte von Europa gelegt. So versteht man die sehr beeindruckenden Dimensionen welche die Fluggesellschaft abfliegt.

Mit kurzem Hupfer geht es ab Papeete International nach Moorea, dann in ca. vierzig Minuten weiter nach Raiatea.

Der Ausblick über den blauen Pazifik: Priceless!

An Bord von Air Tahiti
Über der Südsee, irgendwo zwischen Tahiti und Raiatea.

Der – nun ja, Flughafen von Raiatea ist sicherlich einer der schönsten und charmantesten Flughäfen, auf denen ich je war. Im Prinzip ist es eine kleine Turnhalle mit Bootsanleger und Landepiste.

Reisende auf die bei Raiatea liegende Insel Tahaa fliegen auch bis hier, und können dann direkt ab dem Flugfeld mit dem Boot in das Resort auf Tahaa schippern.

Infrastruktur: Flughafen, Mietwagen, Herumkommen vor Ort

Der kleine Flugplatz von Raiatea hat ein sehr hübsches Restaurant, einen Kiosk, Toiletten, aber keinen Geldautomat. Dafür Taxis (Kosten Taxi vom Flughafen in die Stadt Uturoa ca. 1000 XFP)  und Schalter der ca. drei Mietwagenfirmen. Da wären Hertz Raiatea, Renault rent a car und Moana rent a car.

Eine Sicherheitskontrolle gibt es übrigens nicht. Dafür eine wunderbare Aussicht nach Tahaa. Geflogen wird von Raiatea nach Papeete, Tahiti, Moorea und Bora Bora. Und zu den wunderbar exotisch klingenden Inseln von Huahine und Maupiti.

Zudem verfügt der Flughafen Raiatea über einen extrem charmanten, lokal geprägten Krümelbereinigungsdienst, welcher diensteifrig gackernd herbeieilt, wenn man sein Sandwich isst, um den Boden kurz darauf wieder blitzblank zu hinterlassen – siehe folgendes Foto:

Herumkommen auf der Insel: Per Mietwagen, mit dem Taxi, oder mit Le Truck genannten Inselbus, der die Küstenstrasse immer rundherum abfährt.

Anreise: Neben dem Flugzeug gibt es auch die Option, mit dem Schiff anzureisen. Die Hawiki Nui befährt die Route zwischen den Inseln Tahiti, Bora Bora, Raiatea und Tahaa wöchentlich.

Reinigungs – Dienstleister im Flughafen von Raiatea.

Mit dem Mietwagen zur Sehenswürdigkeit Nr. 1: Taputapuatea. UNESCO Weltkulturerbe.

Der öffentliche Nahverkehr auf Raiatea ist ziemlich rudimentär. Deshalb erscheint es mir sinnvoll, dort einen Mietwagen zu bestellen, wenn man die Insel auf eigene Faust umrunden und das Welterbe in Taputapuatea besuchen möchte.

Diesen Mietwagen sollte man unbedingt vorab reservieren!

Die Anzahl von Autos ist in diesem Winkel des Pazifiks begrenzt, wir waren auf dem Flug nach Raiatea auch die einzigen Traveller, welche weder Einheimische noch Resortgäste waren.

Dennoch oder gerade deshalb gab es nur Leihautos auf Vorbestellung. Also dort vorher anrufen oder per Email anfragen ist sinnvoll, das ging bei Hertz auf Raiatea ganz wunderbar.

Ich wurde dann mit Vornamen direkt am Schalter im Flughafen begrüsst. Man bekommt den Schlüssel in die Hand gedrückt, die Kreditkarte kurz gecheckt, nirgends ist es angenehmer und einfacher einen Mietwagen zu übernehmen als in Polynesien! Und auch gar nicht so teuer, ab ca. 60 Euro für den Tag.

Es gibt eine ca. 100 km lange gut asphaltierte Küstenstraße auf Raiatea, welche die Insel komplett umrundet. Im Prinzip ist es also egal, wenn man vom Flughafen aus losfährt und zum Welterbe möchte, ob man rechts oder links herum fährt. Irgendwann kommt man an sein Ziel. Verfahren ist kaum möglich. Taputapuatea ist allerdings ausgeschildert!

Über adrette, grün bewucherte und ziemlich leere Straßen geht es nach Taputapuatea, welches ca. 40 km vom Flughafen entfernt ist. Das Gelände ist direkt am Meer, es hat einen Parkplatz, Toiletten, und ein Cafe direkt am blauen Ozean.

Noch sind die Schilder des Welterbes nicht aktuell, und verkünden vom Kandidatenstatus der Anlage.

Reiseblog Französisch-Polynesien
Raiatea, Französisch-Polynesien, UNESCO Welterbe

Die Anlage von Taputapuatea ist sehr gepflegt und in einem 1a Zustand, es wird auch noch daran gearbeitet und weitere zeremonielle Plattformen freigelegt bzw. errichtet. Dies war einst das spirituelle Zentrum des alten Polynesiens. Als James Cook 1769 anlandete, waren die Polynesier bereits ca. 2.000 Jahre in dieser Gegend.

Sie hatten unmittelbar am Meer zeremonielle Plattformen, die sogenannten marae, errichtet.

Auf diesen Plattformen standen dann die eigentlichen Tempel.

Die umliegende Landschaft, das Meer mit dem Riff und der Lagune, die Bäume, die Flüsse und Berge, aber auch die Vögel sind Teil des alten polynesischen Glaubens – alles gehört zusammen, ist Teil der Erde und von den Göttern entsandt.

Einige wenige Schilder erklären die Plattformen und die Bedeutung der Pflanzen und Bäume, was die Erklärschilder angeht, ist hier in Taputapuatea sicherlich noch Luft für Optimierung.

Übersicht der Outdoor Aktivitäten auf Raiatea

Im Herzen Französisch-Polynesiens: Der Geist von Taputapuatea

James Cook war 1769 mit seinem Schiff Endeavour Gast in dieser Anlage, und die Schilderung seiner Mitreisenden lässt auf eine einst beeindruckende Kultstätte schließen.

Mit dem Zerfall der traditionellen polynesischen Kultur, gerade unter dem Einfluss der Europäer, ihrer eingeschleppten Krankheiten sowie den kurz darauf folgenden christlichen Missionaren, wurde Taputapuatea zerstört bzw. zerfiel.

Man kann nur erahnen, wie beeindruckt die Besucher im Jahr 1769 gewesen sein müssen.

Toll, dass im Rahmen des UNESCO Welterbeprogramms dieser besondere Ort konserviert und erforscht wird. Die Tempelanlage ist sicherlich die größte Sehenswürdigkeit auf Raiatea und eine der bedeutendsten Monumente des ganzen pazifischen Raumes.

Raiatea Französisch – Polynesien: Das Welterbe in Taputapuatea.
Raiatea in Französisch – Polynesien: Das Welterbe von Taputapuatea.

Wir waren die einzigen Besucher, und sogar hier direkt am Meer, im Schatten der wunderbaren alten Bäume, war es drückend heiß.

1769 nahm James Cook einen der anwesenden heiligen Männer, welcher Tupaia hieß, mit auf die Endeavour.

Tupaia beeindruckte die Offiziere der Marine ihrer Majestät dadurch, dass er mehr als siebzig der umliegenden Inseln mit Namen kannte, und ohne Karte, schriftliche Hilfsmittel, Kompass oder gar Uhr und Sextant den Weg dorthin über das Meer fand.

Mehr noch, ohne Tupaia hätte Cook sicherlich nicht so leicht nach Neuseeland gefunden, und auch nicht herausgefunden, dass die dortigen Bewohner und Tupaia eine sehr ähnliche Sprache beherrschten und sich verständigen konnten. Kein Wunder, denn die Maori Neuseelands sind ebenfalls Polynesier.

Tupaia begann auf der Endeavour zu zeichnen, von ihm sind einige wunderbare Skizzen erhalten geblieben. Ziemlich bemerkenswert für einen Vertreter einer Kultur, welche keine schriftlichen Aufzeichnungen kannte. Und dennoch den gesamten Pazifik entdeckte und besiedelte, lange vor den Europäern.

Ich gebe zu, vor Ort auf Raiatea waren mir viele dieser historischen Umstände nicht so bewusst, und erst im Rahmen der Recherche zu diesem Text stieß ich auf sie.

Zu den Ausflügen auch zu den umliegenden kleinen Inseln und Stränden hier entlang

Reisen heisst Entdecken, Offen sein, Lernen. Nicht nur in der Südsee.

Wahrscheinlich werden sich viele Leser fragen, was all dies in einem Reiseblog zu suchen hat. Aber was will ich machen, ich bin ein Geschichtsfreak und Cook gehört, irgendwie, und ja, es gibt sicherlich Gründe dies als politisch unsensibel zu bezeichnen, zu meinen persönlichen Helden. Ich höre mir Gegenargumente auf jeden Fall an, falls wer diese vorbringen möchte.

Denn dieser Reiseblog ist über das Reisen: Entdecken, lernen, offen sein für das Fremde. Sich selbst kennenlernen in neuer Umgebung. Nichts und niemanden missionieren. No busco nada. Es geht um das Reisen an sich. Nicht um das Abhaken von Länderpunkten.

Nicht um sinnlose Aktivitäten und Pseudo-Abenteuer um mein leeres unreflektierendes Ich vor einem Echo des Nichts zu bewahren.

Nicht darum, wie ein Idiot mit, sagen wir, einem Mountainbike einen Berg am Ende der Welt herunterzufahren und das mit „Reisen“ oder „Abenteuer“ zu verwechseln. Reisen ist kein Disneyland. Die Natur ist es ebenfalls nicht. Polynesien und die Südsee sind es auch nicht.

Über die sonnendurchfluteten Lichtungen von Taputapuatea zu wandeln, die Gedanken im Jahr 1769 als auch im Jetzt, sich die wunderbare polynesischen Kultur als auch die berührende Natur vor Augen führend, die all dies erschaffen hat, der Blick über das Blau des Ozeans, das war ein wirklicher Höhepunkt unserer Weltreise für mich. Der Geist Polynesiens, war er hier zu spüren oder war es nur drückend heiß?

In der Südsee: Es gibt keine Strände auf Raiatea?

Die Ringstraße von Raiatea hat man schnell umfahren. Kleine Dörfer, immer adrett, wechseln sich ab. oft mit kleinen Supermärkten, der Bushaltestelle, diversen Unterkünften, der Gendarmerie. The blessings of civilization. Der Regenwald von den Hügeln des Inselinnerns kommend reicht bis an den Asphalt der Straße, und auf der anderen Seite leckt der Ozean zuweilen direkt am Teer. Um Raiatea herum geht ein Atoll, und bildet eine Lagune welche sich Raiatea und die Insel Tahaa teilen.

Der Grund, weshalb Raiatea bisher vom Tourismus wie auf Moorea oder Bora Bora verschont blieb, ist einfach zu begründen: Es gibt keine Strände.

Zumindest keine großen, weiten, langläufigen aus Sand. Und deshalb auch keine Resorts. Und das entsprechende Publikum fehlt somit auch auf Raiatea.

Dies lässt sich auf der Fahrt um die Insel sehr einfach feststellen. Die kleinen Inseln in der Lagune allerdings, welche ganz Raiatea umschliesst, haben oft sehr romantische weiße Sandstrände, man benötigt allerdings ein Boot und mehr Zeit, um sie zu entdecken.

Beides, das Boot und die Zeit, hatten wir bei unseren Tagesausflug leider nicht. Was mich aber dazu bringt, genau dies zu empfehlen.

In der Südsee: Raiatea Französisch – Polynesien
So geht Südsee: Raiatea Französisch–Polynesien

Chartert euch ein Boot, und lasst euch von einem Local die kleinen feinen Strände auf den Motus  (das sind die kleinen Inseln in der Lagune) zeigen, siehe den angehängten Video am Ende des Artikels!

Die Aussage aus anderen Reiseblog – Berichten über Raiatea bzw. Tahiti, dass es dort nämlich keine Sandstrände gibt, stimmt also nicht. Keine Ahnung, warum Reiseblogger, die behaupten vor Ort gewesen zu sein, so schlampige Aussagen machen. Das gilt übrigens auch für Tahiti, welches entgegen der Aussage in einigen Reiseblogs, ganz hervorragende Strände aufweist.

In Uturoa, der Hauptstadt Raiateas

Hauptort auf Raiatea ist Uturoa. Das Wort Hauptstadt fällt mir etwas schwer, eigentlich gibt es ja keine wirkliche Stadt auf Raiatea, was aber genau deshalb zur entspannten Atmosphäre auf der Insel beiträgt.

In Uturoa jedenfalls gibt es für Selbstversorger zwei sehr gut ausgestattete Supermärkte, ein kleines Einkaufszentrum, sowie diverse Unterkünfte. Dazu die Gendarmerie, einige Cafés und Restaurants, die Post, eine Tankstelle, Souvenirgeschäfte, eine kleine Markthalle wo man Gemüse und Obst kaufen kann.

Hier fahren die Taxiboote zur Insel Tahaa, und hier legt die grosse Fähre an und ab, welche Raiatea mit Tahiti und Bora Bora verbindet.

Diese Fähre transportiert übrigens auch Fahrzeuge. Wer also ein Auto auf Tahiti mietet, kommt mit den diversen Fähren, welche die Gesellschaftsinseln verbinden, ganz gut zwischen den Eilanden herum. So lassen sich Tahiti, Moorea, Raiatea, Bora Bora und Huahine verbinden. Diese Fähre verbindet Raiatea dreimal die Woche mit der Hauptstadt Papeete.

Und damit sind die Hauptsehenswürdigkeiten in Uturoa auch schon beschrieben.

Unterkünfte: Abgelegen, aber mit Charme

Wie oben erwähnt, gibt es auch keines dieser großen Resorts auf Raiatea. Was zweifellos zur Attraktivität der Insel für Backpacker beiträgt. Denn die vielen kleinen Unterkünfte, Pensionen, Hotels der Insel sind bezahlbar, und was ich gesehen habe, oft charmant gelegen. Manchmal sogar mit eigenem Anleger zum Meer bzw. in der Lagune.

Ja, diese Unterkünfte sind in eher kleineren Orten, wo man ohne Fahrzeug kaum hinkommt, aber genau das macht ja Raiatea als Reiseziel fernab der üblichen Touristenströme aus.

Wer im UNESCO Welterbe von Taputapuatea mehr Zeit verbringen möchte, dort gibt es einige Pensionen in der Nähe.

Raiata, Gesellschaftsinseln
In der Südsee, Französisch-Polynesien: Die Insel Raiatea

Raiateas beliebteste Aktivitäten: Wasser, Wandern, Entspannen

Wer sich also entschlossen hat, diese wunderbare Perle der Südsee zu besuchen, man kann dort doch so einiges unternehmen. Die meisten werden wohl tauchen und schnorcheln wollen auf Raiatea. Es gibt auf der Insel diverse Anbieter, Bootsverleiher, und ein ziemlich bekanntes Schiffswrack (Dreimaster Nordby) vor der Küste. Da ich vom Tauchen aber sowas von gar keine Ahnung habe, empfehle ich die spezialisierten Blogs dafür zu suchen. Tauchanbieter gibt es in Raiatea ebenfalls einige.

Wassersport in allen Varianten ist dann natürlich noch eine Option, das nächste Mal möchte ich mit einem Kayak durch die Lagune fahren und die kleinen Motus entdecken.

Letztlich gibt es sogar einige Wanderoptionen auf Raiatea, und wer sich nicht scheut, den bergigen Regenwald auf den Hängen von Raiatea zu entdecken, das stelle ich mir ziemlich cool vor. Im Lonely Planet werden die vier folgenden Wanderungen, teils mit Guide, empfohlen:

Rauf zum Temehani Plateau. Toller Ausblick. Einstieg ist  nähe dem PK 6 südlich von Uturoa

Les Trois Cascade. Bitte vor Ort erfragen, wo das losgeht, zu den drei Wasserfällen. LP gibt die Wanderung mit ca. 4 Stunden an

Sentier de Faaroa. In der Nähe der gleichnamigen Bucht, Rundwanderweg.

Mount Tapioi. Ergibt eine tolle Aussicht. Der Weg beginnt zwischen Post und Gendarmerie in Uturoa.

Und ja, wer nach Raiatea kommt und sich nicht entspannen möchte, der hat Polynesien nicht verstanden. Nichtstun möchte auch erlernt sein, und ist wirklich eine Kunst. Und auf keinen Fall zu verwechseln mit „sich langweilen“.

Südsee für Traveller und Backpacker: Erst wir, dann der Massentourismus. Schlimmer noch: Kreuzfahrten.

Es gibt nicht viele Reiseblogger, welche aktuelle Reiseberichte und Reisetipps aus der Südsee mitbringen. Die meisten Posts sind sogar veraltet, z.B. lookingforjohnny. Über Raiatea gibt es so gut wie nichts zu lesen im Netz. Das möchte ich mit diesem Blogbeitrag ändern. Das ich als Traveller oder Backpacker, als unabhängiger Reisender quasi die Vorhut bilde für den mir nachziehenden Massentourismus sehe ich im Fall von Raiatea – zum Glück – nicht.

Raiatea ist zu abgelegen, es fehlen die zu erschliessenden weiten Sandstrände, es fehlen damit zum Glück die internationalen Resorts und der superbeknackte all-inclusive Tourismus. Kreuzfahrtschiffe und das entsprechende Publikum bleiben in Tahiti. Und Moorea.

Die in Raiatea fehlenden Sandstränden sorgen dafür, dass dieser Massentourismus wohl nie dort ankommen wird. Und Taputapuatea als UNESCO Weltkulturerbe, welche gemeinhin als Touristenmagnet fungieren, ist tatsächlich zu unspektakulär, auch nicht wirklich fotogen, und wird weder die üblichen Social Media Influencer anziehen noch die Pauschaltouristenanbieter und ihre Kunden.

Von daher: Ihr Backpacker, Traveller, unabhängige Reisende auf den abgelegenen Pfaden, fahrt guten Gewissens nach Raiatea.

Dort werdet ihr unter euch sein, und eine wunderbare Zeit auf einer wunderbaren Insel verbringen.

Auf den Spuren von James Cook und Georg Forster und mehr noch, in Gedanken an Tupaia: Den Spirit of Polynesia einfangen, und sich im Herzen bewahren.

Beste Reisezeit

Ganzjährig. Einen Monsun oder eine Regenzeit gibt es im Prinzip nicht. Das Klima ist ganzjährig tropisch in diesem Teil des Pazifiks. Die Durchschnittstemperatur auf Raiatea beträgt um die 26 Grad. Regenreichster Monat, wenn man das sagen kann, ist der Dezember, mit heftigen, aber kurzen Regenfällen.

Reisetipps, Kosten, Anreise nach Raiatea, Literatur

Buchung und Flug nach Raiatea ab mehreren Inseln Französisch-Polynesiens, u.a. Tahiti, Moorea, Bora Bora, direkt bei und mit Air Tahiti. Link ist dieser. Preis: 200 – 250 Euro pro Person return Ticket.

Der Flughafen von Papeete ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur per Bus oder Taxi zu erreichen. Mit dem Taxi aus der Innenstadt von Papeete zum Airport kostet es ca. 2.000 Francs, knapp 20 Euro. Der Bus fährt nur stündlich, ist dafür aber sehr preiswert.

Mietwagen auf Raiatea gibt es u.a. bei Hertz ab ca. 60 Euro/Tag. Unbedingt vorher reservieren! Weitere Anbieter: Moana Rent a car, Renault Rent a car.

Die Beschreibung der Welterbestätte Taputapuatea auf Wikipedia.

Unterkünfte auf Raiatea findet ihr über die übrigen Buchungsseiten (booking.com, Expedia).

Ein sehr guter Reiseführer ist der Lonely Planet „Tahiti und Französisch – Polynesien“

Mehr Info und weiterführende Literatur: Tony Horwitz – Blue Latitudes. Ein brillantes Reisebuch. Über James Cook, unter anderem.

dc
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