Tansania oder Botswana: Safari-Vergleich

Safari-Reiseblog: Tansania oder Botswana? Ein Vergleich.

Vergleich der beiden klassischen Safariländer Afrikas: Tansania und Botswana.

Angenommen, du möchtest auf Safari gehen, in Afrika natürlich, und angenommen, die eher konventionellen Destinationen wie Namibia, Südafrika oder Kenia scheiden für dich aus den unterschiedlichsten Gründen aus, und weiterhin angenommen, du hast dich für die mit Abstand besten Optionen für eine Safari entschieden, nämlich Tansania oder Botswana, dann möchte ich hier eine Entscheidungshilfe anbieten. Dann lautet die Frage: Wo kann man besser auf Safari gehen – in Botswana oder Tansania?

Denn die Wahl zwischen den beiden großartigsten Safariländern Afrikas ist schwer! Ich stelle einige Punkte gegenüber, überlasse die abschliessende Bewertung ob dies nun einen Punkt für das eine oder das andere Land bedeutet dann aber meiner Leserschaft.

Tansania Botswana Safari

Botswana oder Tansania: Die Anreise per Flugzeug

Nach Tansania ist die Anreise per Flugzeug ca. drei Stunden (mindestens) kürzer als nach Botswana, abhängig von der Flugstrecke natürlich. Tansania kann direkt ab Deutschland und der Schweiz erreicht werden, mit Condor und Edelweiss, beide fliegen nach Kilimandscharo International im Norden des Landes. Der Kilimanjaro International Airport KIA (oder als IATA Code JRO) ist sicherlich der beste Ausgangspunkt für eine Safari im Norden Tansanias, dem sog. Northern Circuit mit u.a. der Serengeti, Lake Manyara, Ngorongoro Krater, sowie natürlich dem Kilimandscharo.

Nach Botswana gibt es von Europa keine Direktverbindung, die Anreise erfolgt über Johannesburg, Südafrika oder Windhuk, Namibia, nach Maun oder Kasane im Norden des Landes. Oder per Fahrzeug ab Südafrika oder Namibia.

Tansania: Der direkte Flug von Frankfurt nach JRO Kilimanjaro dauert ca. 8 Stunden und ist täglich ab Amsterdam mit KLM auch preislich sehr gut möglich.

Kosten einer Safari

Beide Länder sind im Allgemeinen, und Safaris im Speziellen: teuer. Backpacker Safaris gibt es noch nicht, in Tansania gibt es allerdings Budget Safari Anbieter. Je nach Safari Art fallen die Kosten recht unterschiedlich aus, wer pauschal eine Gruppensafari bucht, bezahlt in Tansania weniger als in Botswana. Und generell gilt: Die Kosten einer Safari können nach obenhin offen sein. Hier kommt es sehr darauf an, was für eine Safari man möchte. Wer sparen will, findet in Kenia oder Südafrika sicherlich preiswertere Optionen.

Safari für Selbstfahrer in Botswana und Tansania

Botswana hat die bessere Infrastruktur für Safari Selbstfahrer, sowie mehr Campingplätze und Lodges mit Campingplatz. Die Auswahl an Fahrzeuganbietern für eine Selbstfahrersafari in Botswana ist allerdings überschaubar, doch es gibt viele Anbieter im benachbarten Südafrika und Namibia.

In Tansania kann man, entgegen der oft verbreiteten Meinung, auch selbst mit einem Mietfahrzeug fahren, auch in den Nationalparks. Üblich ist aber, die Safari mit einem lokalen Driverguide. Hier ist das Angebot an Selbstfahrer-Fahrzeugen noch sehr knapp und sehr teuer, wird aber besser.

Kosten für Benzin, Lodges, Parkeintritt: Botswana ist etwas teurer, hier kostet z.B. ein Campingplatz im Chobe NP (Savute Camp) pro Person pro Nacht schon 50 USD, ohne den Parkeintritt. Auch sind die Lodges in Botswana eher im oberen Preissegment zu finden. Tansania bietet auch sehr schöne Lodges im mittleren Preissegment an, die öffentlichen Campingplätze sind preiswert, die Special Camp Sites nicht mehr so. Ein Tag in der Serengeti kostet 75 US Dollar pro Person, plus Fahrzeug.

Touristische Infrastruktur

Ist in beiden Ländern, was Safaris angeht, sehr gut und absolut Top. Der touristische Schwerpunkt liegt in Tansania im Norden des Landes, die südlichen Parks wie Ruaha oder Selous sind schon wesentlich weniger besucht. Eine Reise zu abgelegenen Schutzgebieten wie dem Katavi NP ist dann schon recht komplex, teuer und aufwändig.

Botswanas Safari Hauptstadt ist Maun, gefolgt von Kasane. In diesen beiden Städten gibt es die meisten Safari Anbieter, Lodges, touristische Infrastruktur für Selbstfahrer (Werkstätten, Safari-Dienstleister, Supermärkte, Tankstellen) und Zugang zum Okavangodelta (Maun) oder dem Chobe Nationalpark (Kasane).

Die Serengeti ist zweifellos ein touristischer Hotspot und tendiert, im Seronera Gebiet, schon etwas zur Überfüllung. Botswana ist insgesamt ruhiger, leerer, und bietet für Einsamkeitssucher mehr Optionen, die Einsamkeit auch zu finden.

Reiseorganisation

In beiden Ländern kann man auch als Individualreisender sehr gut vorab seine Übernachtungsoptionen buchen – per Email und Anzahlung z.B. per Kreditkarte. Man kann auch individuell sehr leicht Safarianbieter finden,  vergleichen und buchen.

Da man als Selbstfahrer in Botswana die Übernachtungen in die Nationalparks als auch den Eintritt in die Parks vorab organisieren und bezahlen muss (das geht auch vor Ort in den Büros der Parkverwaltung, z.B. in Maun), ist die Flexibilität etwas eingeschränkt. In der Hochsaison kann es passieren, dass Campingplätze ausgebucht sind.

Lies hier, wie man eine Safari bucht mit den Links zu den offiziellen Stellen.

Camping Safari: Botswana oder Tansania

Die Infrastruktur für Camping ist in Botswana ausgeprägter. Allerdings gibt es z.B. in Tansanias Serengeti die sogenannten Special Camp Sites, diese Plätze kann man reservieren, und hat sie dann vollständig für sich alleine. Allerdings: Diese Campsites haben keine Infrastruktur, man muss alles selber mitbringen. Aber sie sind immer traumhaft spektakulär und garantieren hochklassige Safari Atmosphäre.

Landschaft: Serengeti oder Okavango Delta?

In Tansanias Norden herrscht das typische afrikanische Buschland vor, rote, lehmige Erde, dazwischen einige hohe Vulkane, wie der Kilimandscharo, Ol Donyo Lengai oder Mount Meru. Botswana ist ein flacher Sandkasten, in dem der Okavango versickert. Für sich genommen, sind beide Landschaftsbilder spektakulär, aber das klassische „Out of Africa“ oder „Serengeti darf nicht sterben“ Safari Gefühl finde ich eher in Tansania.

Wer die wüstenähnliche Trockensavanne spannender als das afrikanische Buschland empfindet, der fährt nach Botswana in die Kalahari.

Tierwelt in Botswana und Tansania

Das größte und staunenswerteste Spektakel dieses Planeten, was die Tierwelt angeht, ist sicherlich die zyklische Migration der Gnu- und Zebraherden im Serengeti-Mara Ökosystem in Tansania.

Dieses bewusstseinsverändernde Wunder gibt es nur in Tansania. In Botswana findet sich mit dem Okavangodelta ein weiteres einmaliges Naturwunder. Die Tierwelt ist recht ähnlich, aber: Elefanten gibt es mehr in Botswana, Löwen eher in Tansania. Große Herden an Gnus, Zebras, Büffel, Antilopen: Tansania. In Botswana, auf den nicht eingezäunten Campingplätzen, haben sich viele kleine Tiere, Nager, Vögel sehr an die Menschen gewöhnt, hier kann man wirklich tolle Beobachtungen machen.

Endemische Tiere wie Kolobusaffen: Tansania. In Botswana eher zu sehen: Pukus, Säbelantilopen, Kudus, Wildhunde.

Birding

In der Serengeti finden sich ca. 400 Vogelarten, in dem eher weniger bekannten Mkomazi Nationalpark im Norden Tansanias allerdings auch. Mkomazi ist ein echter Safari Geheimtipp für Birder, und hier gibt es auch kaum andere Besucher.

Botswana ist als Birdingdestination noch nicht so bekannt, Tansania hat mit interessanten Lebensräumen wie Montanwald, Regenwald, Salzseen, Vulkankratern die abwechslungsreicheren Landschaften und somit mehr Vogelarten zu bieten.

Fotografie: Golden Light Tansania

Tierdichte und Tierbeobachtung sind in Botswana ähnlich spektakulär wie in Tansania. Ich habe immer das Empfinden, dass das Licht in Tansania, in den Morgen- und Abendstunden des Tages, einfach besser ist als in Botswana – sanfter, nicht so flach und hart. Das berühmte Golden Light der Serengeti spricht ebenfalls für diese These. Bessere Fotos habe ich immer in Tansania gemacht.

Essen und Trinken Tansania vs. Botswana

Das bessere Bier gibt’s in Tansania! Drei tolle Sorten laden zur Verköstigung ein: Tusker, Serengeti und Kilimanjaro Lager heißen die leckeren Gerstensäfte des Landes. Biermäßig kann Botswana leider nicht mithalten – man weicht dort auf Savanna Dry aus, einen tollen Apfelcidre aus Südafrika. Das fabelhafte Kultgetränk des südlichen Afrikas gibt es nur sehr sehr vereinzelt in Tansania, wenn überhaupt…Aber was wäre eine Safari ohne Savanna Dry?

Wer kann, lässt sich in seiner Lodge bekochen. Vegetarier geben vorab Bescheid, jeder Koch wird sich freuen, etwas fleischloses auf den Teller zu zaubern. Unbedingt auch vorher Bescheid geben, wer lokal-traditionelle Gerichte essen möchte. Für Vegetarier sind Botswana als auch Tansania tolle Reiseländer.

Supermärkte: In Botswana SPAR und choppies, in Tansania shoprite. Die Supermärkte sind für Touristen als auch Safari-Veranstalter ausgerichtet und verfügen über ein grosses Sortiment. Viele Optionen an vegetarischen Konservengerichten, besonders in Botswana.

Unannehmlichkeiten: In Botswana – keine, außer dem sportlichen Preisgefüge. Tansania: Dort wird man in vielen touristischen Zentren schon mal penetranter angesprochen. Die Polizei prüft auch mal gerne, ob sie nicht einen Strafzettel aushändigen kann. Ansonsten gilt für beide Länder: Dort leben wunderbare Menschen. In Tansania 20 mal so viele wie in Botswana!

Fazit: Botswana oder Tansania für Safari?

Ist wirklich schwer zu ziehen. Ich habe im obigen Vergleich versucht, die Unterschiede eher zu beschreiben als zu bewerten, aber das ist nicht so einfach, denn ich liebe beide Länder sehr! Vielleicht sollte man auch generell solche tollen Länder gar nicht vergleichen, weil das per se irgendwie sinnlos ist. Es gibt, wie so oft im Leben und speziell im Reisen, nur eine Möglichkeit, herauszufinden, wo es einem besser gefällt: Hinfahren! Ich kann eine Reise, ob nach Tansania oder Bostwana, nur aus vollstem Herzen empfehlen, und garantieren: Es wird unvergesslich.

Ansonsten kannst du dir hier im planetenreiter Reiseblog viele Info über Reisen und Safari nach und in Tansania und Botswana besorgen, oder schreib mich an, ich beantworte sehr gerne deine Fragen!

Afrika Safari

 

dc
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